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»Nach dem Ende dieser Welt«
Ein Designprojekt an der FHWS Fakultät Gestaltung, der Projektreihe Körperhüllen im Sommersemester 2018
Nach dem Ende dieser Welt, wenn alle befürchteten Untergangsszenarien eingetreten sind, wie Klimakatastrophe, überbevölkerung, Kollaps des ökosystems, Seuchen, oder atomare Verstrahlung. Stellen wir uns vor die Menschheit hat überlebt, und ist befreit von der Angst vor den uns bedrohenden Katastrophen.
Die Apokalypse ist geschehen und die Welt, wie wir sie kennen ist verschwunden: Die Chance für einen Neubeginn. Wie könnte dann unsere Umgebung und unser Leben aussehen? Wie sehen Visionen für ein neues, friedlicheres und glücklicheres Miteinander aus? Die Menschen werden nicht mehr dort sein wo sie herkamen, und die eigene Heimat wird so verändert sein, dass es kein vertrautes Umfeld mehr gibt. Die direkte Umgebung, die man möglicherweise mit sich trägt, kann Heimat ersetzen.
Wir leben im Zeitalter des Anthropozän, der Mensch ist zum Haupteinflussfaktor auf unsere Umwelt geworden, auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse unserer Erde. Der Einfluss der Menschheit auf ökosysteme, andere Spezies und Resourcen des Planeten, also den Klimawandel, das Artensterben, die Artenwanderung, die Veränderung des kompletten ökosystems dieses Planeten wirkt exponential auf den immer schneller werdenden Wandel. Wir sitzen auf einem riesigen Pulverfass. Unser Weltuntergang hat vielerlei Formen und Gesichter, die wir uns in diesem Semester angesehen haben. Ob es unser Klima ist, das sich drastisch verändert, ob es der Kollaps oder die Vergiftung unseres ökosystems ist, das katastrophale Artensterben, die Welt-Entwaldung, oder der atomare Super-Gau, der unseren Planeten schwer belebbar macht.
Unsere Angst vor apokalyptischen Szenarien lässt uns über Strategien nachdenken, wie sich Katastrophen hinausschieben lassen, aber unser visionäres Denken wird möglicherweise blockiert. In unserer zeitgenössischen Vorstellung liegen Dystopien höher im Kurs, als Utopien.
In diesem Semesterprojekt haben wir unsere ängste erörtert. Wir haben darüber spekuliert frei von der Angst zu sein, und versucht uns vorzustellen alles Bedrohliche sei schon eingetroffen, und was kommt dann?
In unserem Hauptprojekt haben wir uns der bedingungslosen Spekulation über unsere umgebenden Hüllen nach dem Ende dieser Welt gestellt. Alles kann sich neu und unter neuen Gegebenheiten entwickeln. Wir visionierten wie unsere Lebensräume dann aussehen könnten. Wenn Bedingungen wie Schwerkraft und Physik anders sein mögen, und neue Orte des Lebens gefunden werden, wie in der Atmosphäre, unter der Erde, oder auf anderen Planeten.
Wir gingen der Frage nach wie wir uns schützen, wie wir über unsere Oberflächen miteinander kommunizieren und wie wir Kultur im Umgang miteinander entwickeln. Unsere Kleidung bildet unsere Sphäre, unseren Schutzraum und unsere Identität, sie ist wie eine Architektur, die unseren Körper umgibt und uns unabhängig von Ort und Zeit machen kann.Â
Nach einer ausführlichen Konzeptions- und Entwurfsphase wurden 1zu1 life-size Modelle in mehreren Workshop Tagen realisiert. Die Präsentation der entstandenen Körperhüllen am 11. Juli 2018 wurde als Gestaltungsaufgabe vom ganzen Team konzipiert und geplant. Hierbei arbeiteten alle für das Ganze, jeder bewältigte einen anderen Teilbereich, wie die Planung der Performance im Raum, der rhythmisch-sphärische Sound zu den Projekten, die Choreographie, und die Zuschauersituation. Der Raum, ein Un-Ort am Rande der Tiefgarage der Hochschule, bot eine außergewöhnliche Atmosphäre, markiert durch einen blanken Titel an der Betonwand und als Gestaltungselement der weiße Dampf aus einer Nebelmaschine. Die Ankündigung der P